Jeppe Aakjær - 150 Jahre
Ein Besuch beim dänischen Autor Jeppe Aakjær in dessen Haus "Jenle" ist gleichzeitig eine Vertiefung in die interessante Welt dreier Künstler. Jeppe Aakjær ist einer der berühmtesten Dichter Dänemarks, er schrieb bekannte dänische Gedichte wie: Jens Vejmand, Jeg er havren und Ole sad på en knold og sang. Weiterhin schrieb er die Romane: Vredens Børn (Kinder des Zorns), Bondens Søn (Der Bauernsohn) und Jens Langkniv. Aakjær war als Kind ein bettelarmer Junge und wurde später Dänemarks Dichterkönig. Er vermählte sich mit der Bildschnitzerin Nanna Krog, die "Königin" auf ihrem Gebiet war. Zusammen hatten sie die Tochter Solvejg und den Sohn Esben. Die Familie Aakjær schuf einen gemeinsamen Traum, ihr Schloss "Jenle".
DREI VERSCHIEDENE ERLEBNISSE
Ein Besuch bei Jenle enthält für den Besucher drei sehr unterschiedliche Erlebnisse auf einem überschaubaren Gebiet. Daher hören wir oft, dass viele Gäste ihren Besuch bei Jenle nie ganz beenden, und daher Jahr für Jahr wieder kommen.
DIE NATUR
Aakjær har die schönste Naturlyrik Dänemarks, und über alle vier Jahreszeiten, geschrieben. Zwei kleine Wasserläufe strömen durch das Jenle-Gebiet und schaffen ein fantastisch üppiges Wachstum. Folgt man dem Pfad durch den Wald Sydskoven, kommt man zu den Gräbern von Nanna und Jeppe Aakjær, die wunderschön gelegen sind. Viele Tausende kommen jedes Jahr und erholen sich auf den Bänken, genießen die Stille, die Natur und die Aussicht auf Jenle. Man sagt, dass in den dunklen Wäldern von Jenle unheimlich viele Trolle verkehren, die besonders mitten im Sommer aktiv sind. Doch Jenles kinderfreundliche Waldfrau kennt die Trolle und zeigt sie gern den Besuchern.
GEDENKSTUBEN
In unserer minimalistischen Zeit ist man beim Eintreten ins Haus überwältigt, denn überall hängen Gegenstände, Bilder und Fotos an den Wänden. Auf den Regalen stehen u. a. "Rugens Sange" (Die Lieder des Roggens). Die Gedichtsammlung wurde in über 120.000 Exemplaren herausgegeben und ist die am meisten gelesene Gedichtsammlung Dänemarks. Aakjær huldigt hier die Getreideart, die das Fundament des dänischen Schwarzbrots und der Essenskunst ist. Daneben befindet sich "Vredens Børn" (Die Kinder des Zorns), ein Buch, welches seine eigene Geschichte in Dänemark hat. Aakjær schildert die elenden Verhältnisse der Häusler, Landarbeiter und Hausangestellten auf dem Land. Bei der Herausgabe erhob sich ein wütender Mediensturm mit über 1000 Zeitungsartikeln - die sich geben Aakjær wendeten. Aber Aakjær hatte recht. Im Jahr 1921 wurde eine Hausangestelltenkommission eingesetzt und das "Hausangestelltengesetz" abgeschafft. Dies ist das erste Mal, dass ein Roman ein Gesetz abgeschafft hat. Das Buch hatte den Effekt, dass Aakjær im Ausland bekannt wurde und war der Grund dafür, dass er im Jahr 1917 zum Nobelpreis für Literatur nominiert wurde, er erhielt den Preis jedoch nicht. Er war zu direkt für den Vorsitzenden des Nobelkomitees!
DAS MUSEUM
Das Museum enthält fünf Räume, und jeder erzählt seine eigene Geschichte.
Der Stall
Sowohl Nannas als auch Jeppe Aakjærs Familien wanderten aus und besuchten Amerika in den Jahren nach 1900. Wir schauen in eine Kajüte und hören eine kurze Geschichte, "Über die Reise nach Amerika". Die Nase wird an den Wohnzimmerfenstern von Aakjærs Elternhaus flach gedrückt. Im Hintergrund der Alkoven, in dem Aakjær mit seinem Großvater geschlafen hat. Die Binsenmatte mit Spucke hängt an der Wand. Aakjær sitzt im Gefängnis, verhaftet wegen der Rede: Die Revolution in Fly - er war nur 21 Jahre alt. Es war zu schroff für Estrup. Aakjær nimmt die Feder in die Hand und schreibt "Jens Vejmand" und "Die Kinder des Zorns". Anderswo wird davon erzählt, dass 150.000 Menschen Dänemarks Dichterkönig 1930 zu seinem Grabe folgten. In dem kleinen Kino werden verschiedene Filme gezeigt, u. a. Troels Kløvedals "Zu Besuch bei Jenle".
Auf dem Dachboden
Auf dem "Heuboden" berichten wir die Geschichte des Sohnes Esben, der wie der Vater Antimilitarist war. Er zog in die Welt als Kriegsdienstverweigerer und kam 1945 nach Dänemark als norwegischer Kriegsheld zurück und wurde vom norwegischen König Haakon VII mit Orden dekoriert. Ein spannendes aber auch vom Tode gezeichnetes Abenteuer.
Der Limfjordsaal
Im Saal wird von den Limfjordsdichtern berichtet, die Jenle besuchten: Johannes V. Jensen, Skjoldborg, Thøger Larsen u. a. Im Kino wir der Film "Das Leben bei Jenle" gezeigt, in dem die Tochter Solvejg Bjerre lebendig und fesselnd erzählt.Das Versammlungshaus
In der Sommerzeit werden arbeitende Werkstätten präsentiert, die sich mit Stoff, Holz, Schmuck und Bildern beschäftigen. Das Lokal wird auch für Cafégäste benutzt. Neben den traditionellen Ausstellungen finden Sie hier mehrere elektronische Möglichkeiten.
Die Familie Aakjær heißt Sie herzlich willkommen bei Jenle!
Öffnungszeiten und Aktivitäten siehe: Jenle.dk